Die CO2-Bilanz ist für kalifornischen Wein überraschend gut. Globale Transporte von Wein verursachen vergleichsweise wenig CO2-Ausstoß – Die Studie von der Universität Gießen in Kooperation mit der San Francisco State University.
Der Transport einer Flasche Rotwein aus Kalifornien bis zum Einzelhändler verbraucht nicht mehr CO2 als das sonntägliche Brötchenholen mit dem Auto. Dies ist das überraschende Ergebnis einer Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in Kooperation mit der San Francisco State University. Demnach sind dem globalen Transport einer Flasche Zinfandel über 18.000 Kilometer vom Abfüller in Kalifornien bis zum Einzelhandel gerade einmal 200 Gramm CO2 zuzurechnen. Zum Vergleich: Pro Kopf und Jahr werden in deutschen Privathaushalten rund 4,4 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. 200 Gramm CO2 werden beispielsweise frei, wenn ein privater PKW eine Strecke von nur 1,4 Kilometer zurücklegt. Das könnte die Fahrt zum Briefkasten sein, der Schulweg der Kinder oder das sonntägliche Brötchenholen mit dem Auto.
Deutsche Weintrinker legen großen Wert auf Wein aus Erzeugerabfüllung. Sie kaufen also bevorzugt Wein, der bereits beim Winzer in Glasflaschen abgefüllt wird. Aber nur etwa ein Drittel des hierzulande getrunkenen Weins stammt von deutschen Winzern, hingegen müssen zwei Drittel zur Deckung des Bedarfs importiert werden. Etwa 15 % des deutschen Weinkonsums kommen inzwischen aus Übersee.
Globale Transporte von Wein aus Übersee stehen fälschlicherweise in Deutschland eher im Ruf, besonders klimaschädlich zu sein. Infolge der Klimadebatte boomen im LEH so genannte „Regionale Produkte“. Kurze Wege suggerieren beim Kunden Klimafreundlichkeit. Andererseits sprechen Logistikunternehmen von großen Fortschritten in der Effizienz der globalen Transportketten. Diese werden für die Deckung des deutschen Bedarfs auch zwingend gebraucht.